Dienstag, 4. Juni 2013

Das Stürmchen im Traismauerer Wasserglas

Österreich ist bestürzt. Nicht nur über das derzeitige Hochwasser, sondern noch viel mehr über wahrhaft welterschütternde Aussagen, die ein FPÖ-Ortsfunktionär in Traismauer (Niederösterreich) auf die dortige Homepage gestellt (und mittlerweile wieder gelöscht) hat. »Die Presse« berichtet jedenfalls adäquat bestürzt:
Hochwasser: FPÖ sorgt mit Islam-Posting für Wirbel

Die Muslimische Jugend Österreich rief zur Hilfe auf, die FP Traismauer antwortete: „Die Österreicher kommen ohne euch zurecht". Partei-Vertreter entschuldigten sich.

Wieder einmal sorgt ein Facebook-Posting der FPÖ für Wirbel. Anlass für den Ausrutscher war diesmal ein Aufruf der Muslimischen Jugend Österreichs zur Mithilfe bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser. „An alle muslimischen Jugendlichen: Österreich braucht euch", schrieb die Organisation auf Facebook und auf ihrer Homepage. Die FPÖ Traismauer antwortete darauf via Facebook-Posting: "Ich denke die Österreicher kommen sehr gut ohne euch zurecht!!! Und dass (sic!) in jeder Hinsicht!!!"

Ortsparteichef Michael Schuller entschuldigte sich am Dienstag für das Posting. Er habe es persönlich gelöscht. "Der Eintrag entsprach nicht meiner Auffassung, was die katastrophale Lage zum Hochwasser betrifft", sagte er gegenüber „derStandard.at".
(Hier weiterlesen)
Nun gut, das Posting war taktisch nicht sehr klug, keine Frage! Aber ist es inhaltlich falsch? Angesichts der Kosten, die in Österreich durch die muselmanische Prekariats-Zuwanderung Jahr für Jahr (und das seit Jahrzehnten) entstehen, und der zweifellos äußerst überschaubaren Hilfe, die eine »Muslimische Jugend Österreich« mit ca. 7000 Mitgliedern (Stand 2009) zu leisten vermag, ist die Kosten-Nutzen-Rechnung stark negativ. Der Poster hätte das alles natürlich in weitaus geschliffenerer Diktion ausdrücken können — aber von Traismauerern FPÖ-Funktionären soll man halt keine feuilletonstischen Aperçus erwarten ...

»Die Presse« entschloß sich jedenfalls, mein nachstehendes Posting nicht freizuschalten (wenigstens bis dato). Warum wohl?
Die Bestürzung der »Standard«-Redaktion

... im Jahr 2000 über die Rufe der Demonstrationen gegen Schwarz-Blau (»Widerstand! Widerstand! Schüssel-Haider an die Wand!«) war deutlich geringer. Präziser gesagt: so gut wie unwahrnehmbar.

Der von der »Presse« mit einem »sic!« gerügte Rechtschreibfehler ist natürlich peinlich für die FPÖ-Funktionäre in Traismauer. Nur — warum rügt »DiePresse« nicht ebenso penibel die Fallfehler eines Herrn Faymann oder einer Frau Rudas? Oder die proletoide Aussprache von Häupl, Hundsdorfer & Consorten?

Und warum werden andere Aussagen der MJÖ nicht erwähnt? Bspw. die gegen in Österreich angeblich herrschende »Zwangsintegrationsmaßnahmen« (»DerStandard« v. 2.6.2008).

Interessante Fragen — auf die wir vermutlich nie eine Antwort bekommen werden ...
Auf die wir allein schon deshalb keine Antworten bekommen werden, weil bereits die Fragen zensiert werden. Nun, ich werde dies problemlos verkraften und kann sie auf diesem Blog aufwerfen. Nur fragt sich bei unserer Systempresse langsam: wieviel Zensur verträgt eigentlich das Grundrecht auf Meinungsfreiheit? Um bei einer hier schon öfters gebrauchten Antwort zu bleiben: die Frage zu stellen, heißt: sie zu beantworten ...

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